Dem Veggie-Verein Vebu zufolge leben derzeit in Deutschland 7,8 Millionen Vegetarier und 900.000 Veganer. Das macht sich auch an dem steigenden Angebot an vegetarischen und veganen Produkten im Supermarkt bemerkbar. Aber was heißt es eigentlich, Vegetarier zu sein? Was essen Veganer und Vegetarier und was essen sie nicht? Hier erklären wir’s euch.
Vegetarier: Definition
Während der Begriff “Vegetarier” in anderen Ländern oft mit Veganer gleich gesetzt wird, ist die Begrifflichkeit in Deutschland ziemlich klar:
Vegetarier sind Personen, die keine tierischen Produkte konsumieren, für deren Produktion ein Tier getötet wurde, also kein Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte oder Felle und Leder. Aber sie essen normalerweise Eier, Milchprodukte und Honig. Der Begriff stammt aus dem lateinschen von “vegetabilis”, was so viel heißt wie pflanzlich und bezeichnet somit die vorwiegend pflanzliche Ernährung.
Der Duden hebt die Betonung der pflanzlichen Ernährung besonders hervor und geht dabei gar nicht darauf ein, worauf verzichtet wird:
Was essen Vegetarier und was essen sie nicht?
Produkte, die Vegetarier konsumieren | Produkte, die Vegetarier nicht konsumieren |
---|---|
Eier | jegliche Art von Fleisch, inklusive Geflügel |
Milchprodukte (Milch, Käse, Joghurt...) | Fisch |
jegliche Art von Obst und Gemüse | Meeresfrüchte |
Weizenprodukte mit und ohne Gluten: Nudeln, Brot, Kekse, Kuchen... | Gelatine (wird aus Knochenmehl hergestellt) |
Soja-Produkte | Gummibärchen (fast alle enthalten Gelatine) |
Samen und Nüsse | Möbel oder Accessoires aus Leder oder Fell |
Süßes wie Schokolade, Bonbons etc. | Schweineschmalz und andere tierische Fette |
Die Pesco-Vegetarier
Die Pesco-Vegetarier oder Pescetarier essen zwar kein Fleisch aber dennoch Fisch. Da Fisch eine sehr gute und gesunde Quelle für Proteine, Omega 3 und 6, Vitamin B12 und anderen essentiellen Nährstoffen ist, gilt dieser Ernährungstyp als einer der gesündesten. Hier findet ihr mehr Informationen über die pesco-vegetarische Ernährung.
Veganer: Definition
Die Vegane Gesellschaft (The Vegan Society) definiert Veganismus wie folgt:
Der Duden resümiert Veganismus so:
Was essen Veganer und was essen sie nicht?
Produkte, die Veganer essen | Produkte, die Veganer nicht essen |
---|---|
jegliche Art von Obst und Gemüse | Eier |
Weizenprodukte mit oder ohne Gluten: Nudeln, Brot, Kekse, Kuchen (ohne Sahne)... | Milchprodukte (Milch, Käse, Joghurt, Milcheis...) |
Nüsse und Samen | Mayonnaise (enthält Ei) |
Soya-Produkte | Honig |
Süßes wie Schokolade ohne Milch, Bonbons, Wassereis | Kosmetikprodukte, die an Tieren getestet wurden |
jegliche Art von Fleisch, inklusive Geflügel | |
Fisch | |
Meeresfrüchte | |
Gelatine (wird aus Knochenmehl hergestellt) | |
Gummibärchen (enthalten meist Gelatine) | |
Möbel oder Accessoires aus Leder oder Fell | |
Schweine- oder Butterschmalz und andere tierische Fette |
Frutarier
Wenn ihr “Notting Hill” gesehen habt, habt ihr euch sicher auch schon gefragt, ob es wirklich Frutarier gibt.
Die Antwort ist: Ja, es gibt sie wirklich und sie werden auch Fructarier, Frutaner, Fruitaner oder Fruganer genannt. Aber nicht alle ernähren sich so wie die junge Frau in der Komödie, die sich nur von Früchten ernährt, die von allein vom Baum gefallen sind. Aber Frutarier essen in der Tat vor allem Früchte und Nüsse, bei deren Ernte die Mutterpflanze nicht beschädigt wurde. Einige Frutarier essen auch Hülsenfrüchte und Gemüse wie Tomaten oder Zucchini unter der gleichen Voraussetzung: Dass die Mutterpflanze beim Ernten nicht verletzt wurde. Aus diesem Grund essen sie kein Wurzelgemüse wie Radieschen, Karotten oder Zwiebeln und verzichten auch auf Salat.