Wir hören immer wieder davon: Unsere Ozeane sind voller Müll. Aber wie schlimm ist es wirklich? Welche Auswirkungen hat der Müll im Meer und was wird dagegen getan? Hier erfahrt ihr’s:
Erschreckende Daten und Fakten
- Jährlich landen rund 10 Millionen Tonnen Müll im Meer. 10 MILLIONEN TONNEN!
- Das größte Problem bereitet der Plastikmüll, der den größten Teil der Müllmassen ausmacht: Denn Plastik braucht bis zu 400 Jahre, um sich vollständig zu zersetzen!
- Die größte Müllansammlung im Meer ist so groß wie ganz Zentraleuropa, befindet sich im Nordpazifik und hat sogar einen Namen: „Great Pacific Garbage Patch“.
- Dieser Müllstrudel ist jedoch bei weitem nicht die einzige riesige Ansammlung von Müll im Ozean: Fast alle Ozeane weisen derartige Strudel auf.
- Es gibt Bereiche im Meer, in denen so viel Müll schwimmt, dass dieser vom Weltraum aus zu sehen ist. Und das obwohl der Großteil des Mülls sich unter Wasser befindet.
- Bis zu einer Million Seevögel sterben jährlich durch Plastik, indem sie es fressen oder sich darin verheddern. Besonders gefährlich sind die Ringe von Sixpacks für die Vögel.
- Die Strände unbewohnter Inseln gleichen Müllhalden, dabei kommt nur 15% des Plastikmülls wieder an Land. Solche Müllstrände gibt es sogar in Deutschland: Der Müll an den Stränden der unbewohnten Düneninsel Mellum gibt nur eine Vorahnung von dem Ausmaß des Mülls im Meer, denn in der Nordsee ist es sogar strengstens verboten, Müll ins Meer zu werfen!
Welche Auswirkungen hat der Müll im Meer?
Die Plastik- und Müllreste werden von den Meeresbewohnern mit Nahrung verwechselt und so aufgenommen. Sie werden davon krank oder sterben eines qualvollen Todes. Zum Beispiel verwechselt die Lederschildkröte Plastiktüten mit ihrer Nahrungsquelle der Qualle und zahlreiche Fische halten Plastikteilchen für Plankton. Bei einer Untersuchung fand man in 93% der Mägen von Eissturmvögeln Plastikteile. In Schottland wurde ein Zwergwal mit 800 Kilo (!) Plastikmüll im Magen angeschwemmt.
Auch wirtschaftliche Schäden entstehen durch die Verschmutzung, z.B. durch verschmutztes Weideland in Küstennähe oder Problemen bei der Kühlwasseraufnahme von Kraftwerken.
Und natürlich trifft es uns durch die Nahrungskette auch direkt: Durch die Meerestiere, die wir konsumieren, nehmen auch wir die Müllreste in uns auf.
Was ist tun?
Es klingt logisch und auf den ersten Blick einfach:
1. Der Müll muss aus dem Meer geholt.
2. Es darf kein Müll mehr im Meer landen.
Umsetzen lässt sich beides nur sehr schwer: Zu groß sind die Ozeane und es gibt zu viele Strände, um sämtliche Schiffe und Menschen auf der Welt daran zu hindern, ihren Müll ins Meer zu kippen. Und den Müll aus dem Meer zu holen, ohne Meeresbewohner zu gefährden, scheint unmöglich. Also werden wir weiterhin die Meere verschmutzen und tatenlos dabei zusehen?! Was wir jetzt und hier sofort tun können, ist unsere eigene Müllproduktion zu reduzieren und darauf zu achten, dass er fachgerecht entsorgt und recycelt wird.
Auch die Regierungen handeln: So finden die Seeleute in einigen Häfen kostenlose Container zur Müllentsorgung vor. Ist das nicht der Fall, müssen sie eine saftige Summe für die Entsorgung zahlen – einer der Hauptgründe, warum der Müll im Meer landet.
Außerdem gibt es Reinigungsaktionen wie z.B. von der Organisation NABU, die es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, Strände, Meere und Tiere von Müll zu befreien. Hier findet ihr mehr Infos über die Organisation und ihre Projekt: NABU-Projekt „Meere ohne Plastik“
Weitere interessante und erschreckende Infos findet ihr unter WWF – Das kann kein Meer mehr schlucken: Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll.