Zahnpasten bestehen – wie so vieles in der Kosmetik heutzutage – nicht nur aus den eigentlich wirksamen, sinnvollen Bestandteilen, sondern haben Stoffe beigesetzt, die z.B. für die Farbe, für die richtige Konsistenz, die richtige Menge Schaum und die Konservierung verantwortlich sind. Auf all das kann bei der selbst gemachten Zahnpasta verzichtet werden – schon allein dadurch ist sie deutlich gesünder. Im Folgenden findet ihr ein Grundrezept für eine Zahnpasta sowie Ideen für weitere Bestandteile, mit denen ihr experimentieren könnt.
Grundrezept für eine selbstgemachte Zahnpasta
Wichtigster Bestandteil einer Zahncreme ist der oder die Putzkörper, schmirgelnde Substanzen, deren Aufgabe es ist, Schmutz und Bakterien von den Zähnen „abzurubbeln“. Weiterhin enthalten Zahnpasten zahnpflegende und antibakterielle Substanzen und vor allem Wirkstoffe, die Karies vorbeugen. Zu guter Letzt ist auch der Geschmack nicht ganz unwichtig. Welche gesundheitsschädlichen Bestandteile neben diesen wirksamen in herkömmlichen Zahncremes enthalten sind, könnt ihr hier nachlesen.
Daher hier die drei Grundzutaten für eine hausgemachte Zahnpasta, die tatsächlich die herkömmliche ersetzen kann:
1. Natron, Heilerde oder Backpulver: schmirgelt Schmutz ab, bleicht die Zähne dadurch sanft und sorgt so für natürlich weiße Zähne, Natron neutralisiert Säuren im Mund
2. Kokosöl: wirkt aktiv gegen Bakterien (auch Karies verursachende), Viren, Parasiten und Pilze im Mund, pflegt das Zahnfleisch und wird immer häufiger zur ergänzenden Mundpflege empfohlen
3. Pfefferminzöl: gibt dem salzigen, leicht nach Kokos schmeckenden Gemisch den richtigen Kick, außerdem wirkt es antibakteriell, antiviral, antimikrobiell und gegen Entzündungen
Die richtige Mischung
Die richtige Mischung hängt ein wenig von den persönlichen Vorzügen ab. Je mehr Pfefferminzöl hinzugegeben wird, desto frischer wird die Pasta. Zu viel Natron verleiht der Pasta nicht nur einen extrem salzigen Geschmack, sondern schmirgelt die Zähne auch zu sehr, sodass der Zahn rau wird und daher Verfärbungen und Bakterien sich besser festsetzen können. Backpulver schmeckt bitter und hat den gleichen schmirgelnden Effekt, der keinesfalls übertrieben werden sollte. Außerdem greift Natron bei empfindlichen Personen das Zahnfleisch an.
Ein Vorschlag für die Mischung, der aber gern nach Belieben abgeändert werden kann:
- 2 Esslöffel Kokosöl
- eine Messerspitze Natron, Backpulver oder weiße Heilerde
- 10 Tropfen Pfefferminzöl (nach Belieben mehr)
Es ist ratsam, das Kokosöl leicht zu erwärmen, damit es flüssig wird und sich somit besser mit dem Natron vermischen lässt. Das ätherische Öl sollte aber erst hinzugegeben werden, wenn die Mischung leicht abgekühlt ist, damit seine heilende Wirkung nicht verloren geht. Eventuell müsst ihr die Zahnpasta nach dem Abkühlen noch einmal gut umrühren, denn das Natron setzt sich meist etwas am Grund ab, während das Kokosöl noch flüssig ist. Nach dem Abkühlen gut verschließen (sonst entweicht das leckere Minzaroma) und fertig ist die einfache selbst gemachte Zahnpasta.
Hinweise zur Anwendung
- Natürlich schäumt die Zahnpasta nicht. Das mag am Anfang seltsam sein und ihr werdet sicherlich etwas Zeit brauchen, euch daran zu gewöhnen.
- Weiterhin produziert der Mund aufgrund des salzigen Geschmacks des Natrons sehr viel Speichel – sabbert einfach ein wenig über dem Waschbecken und lauft lieber nicht beim Zähneputzen in der Wohnung herum.
- Aufgrund des fehlenden Schaums und des Sabberns kann einem schnell die Lust am Zähneputzen vergehen und so fällt die Putzzeit ungewollt kürzer aus. Achtet darauf, dass ihr trotz der neuen Zahnpasta zwei Minuten eure Zähne putzt!
Geschmack verleihen
Mit ätherischen Ölen kann wunderbar experimentiert werden. Hierbei wird nicht nur der Geschmack sondern auch die Heilwirkung der Zahnpasta verändert:
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Salbei wirkt gegen Pilze, Bakterien und ist entzündungshemmend und bietet sich vor allem bei empfindlichem Zahnfleisch oder Zahnfleischentzündungen an. Er soll auch gegen Mundgeruch helfen.
- Zitronenöl verleiht der Zahnpasta nicht nur einen frischen Geschmack, wirkt antibakteriell und antiseptisch, reinigt und desinfiziert und stärkt das Zahnfleisch.
- Nelkenöl wirkt antibakteriell und schmerzlindernd und wird schon seit vielen Jahrhunderten gegen Zahnschmerzen verwendet.
- Weitere antibakterielle Öle sind Rosmarin, Koriander, Schafgarbe, Basilikum oder die Wunderblume.
Ätherische Extrakte selbst entziehen
Ätherisches Öl ist sehr teuer. Aber wer Gewürzpflanzen zu Hause im Garten oder im Balkonkasten hat, braucht gar nicht tief in die Tasche greifen. Man kann den leckeren Pflanzen ganz einfach die heilende Wirkung entziehen. Alles, was man dazu braucht ist etwas Geduld und ein Glasbehälter, der sich fest verschließen lässt.
- Säubert die Kräuter gründlich und hängt sie zum Trocknen mit dem Kopf nach unten an einen warmen, gut ventilierten Ort.
- Wenn die Kräuter trocken sind, kann’s losgehen: Zerkleinert sie ein wenig (aber nicht zu stark, sodass sie später durch ein Sieb fallen können), erwärmt das Kokosöl, bis es flüssig ist (es sollte nicht kochen, damit die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verloren gehen) und gebt die Kräuter hinzu.
- Füllt die Mischung in einen Glasbehälter, während sie noch flüssig ist und lasst das Öl etwa einen Monat an einem dunklen, kühlen Ort ruhen.
- Nach Ablauf der Ruhezeit, erwärmt die Glasflasche in einem Wasserbad, bis das Kokosöl wieder flüssig ist und gießt es durch ein Sieb, sodass die Pflanzenreste vom Öl getrennt werden.
- Fangt das Öl in einem Glas auf, gebt die restlichen Zutaten für eure Zahnpasta hinzu, rührt das Gemisch gut um und lasst es erkalten.
Quellen und weiterführende Literatur
- Wundermittel Natron: Natron zum Zähneputzen
- Zentrum der Gesundheit: Kokosöl stoppt Karies
- Zentrum der Gesundheit: Pfefferminze – erfrischendes Heilmittel
- Welt.de: Putzen Sie Ihre Zähne bloß nicht zu lange
- Rawberryvegan: 7 einfache Tipps für gesunde Zähne bei Veganern und Rohköstlern
- Bambus-Zahnbürste: Natürliche Zahnpaste selber machen