Unser Müll landet im Meer, im Wald oder wird – bestenfalls – teuer und energieaufwendig recycelt. Mülltrennung, Dosen- und Flaschenpfand und die biologisch abbaubare Plastiktüte sind gut gemeinte und sicher sinnvolle Methoden, dem Müllproblem Herr zu werden, am sinnvollsten ist es aber immer noch, Müll schlicht zu vermeiden und so wenig wie möglich zu produzieren. Hier findet ihr 6 Tipps, wie ihr effektiv Müll vermeiden könnt.
1. Keine Plastiktüten!
So einfach es klingt, so schwierig gestaltet es sich doch in der Umsetzung: Im Supermarkt wird Obst und Gemüse zum Abwiegen in Tütchen gepackt, beim Klamotten-Shoppen gibt es in jedem Laden eine farbenfrohe Tüte und wenn man mal eben schnell was vergessen hat, muss eben doch eine Plastiktüte herhalten, um das Gekaufte zu verstauen. Pro Kopf werden in Deutschland jährlich 500 Plastiktüten verbraucht!
So vermeidet ihr die Tüten:
- Habt am besten immer einen Stoffbeutel dabei! Es gibt kleine, synthetische Beutel, die man so klein zusammenrollen kann, dass sie als Schlüsselanhänger verwendet werden können. So eine könnt ihr immer in der Tasche haben, falls mal Not am Mann ist.
- Im Supermarkt kann man die Kiwis auch lose aufs Band legen. Nur, wenn man sie selber abwiegen muss, wird es schwierig. Oder ihr kauft einfach auf dem Markt ein – da ist das Obst oft eh frischer und ihr könnt auf Plastiktütchen verzichten.
- Zeigt keine falsche Scham beim Klamottenkaufen: Auch Jeans von H&M machen sich prima in einem Stoffbeutel.
2. Nachfüllpackungen und Familienpackungen kaufen
Je mehr Inhalt, desto weniger Verpackung – und noch dazu kostet’s im Verhältnis weniger. Bei Mini-Versionen fällt verhältnismäßig besonders viel Müll an. Spülmittel, Shampoo, Waschmittel und anderes könnt ihr auch als Nachfüllpack kaufen. Da fällt zwar immer noch Müll an, aber deutlich weniger.
3. Mehrwegflaschen verwenden
In Deutschland werden Plastikflaschen zwar recycelt, aber Müll ist nun mal Müll und auch fürs Recyceln werden Energie und Ressourcen gebraucht. Mehrwegflaschen hingegen werden bis zu 50 Mal wiederbefüllt.
4. Verzicht auf Wegwerfprodukte
Habt ihr auch schon einmal Kopfhörer für 5 Euro gekauft und sie zwei Wochen später wutentbrannt weggeworfen? Auf solche „Wegwerfprodukte“ sollte von vornherein verzichtet werden. Dazu zählen nicht nur Billiggeräte wie billige Taschenlampen, Uhren, Sonnenbrillen, Wecker etc. aus Plastik sondern auch Wegwerfrasierer oder Plastikgeschirr.
5. Reparieren oder verkaufen statt wegwerfen
Euer Wecker hat den Geist aufgegeben? Es muss nicht gleich ein neuer sein. Fragt erst einmal im Uhrenladen nach, was eine Reparatur kosten würde. Und wenn es sich für euch nicht lohnt, versucht ihn übers Internet zu verkaufen. Ihr werdet überrascht sein, was man alles kaputt verkaufen kann. Bastler und Tüftler reparieren kaputte Dinge und verkaufen sie dann ganz wieder oder sie nutzen noch verwendbare Einzelteile. So oder so, irgendwer kann an euren kaputten Sachen noch Freude haben.
6. Gebraucht kaufen
Es muss nicht immer neu sein! Bücher, Kleidung und auch Elektrogeräte und Möbel kann man im Internet oder auf Flohmärkten günstig gebraucht finden. Somit spart ihr Ressourcen und helft anderen, ihre gebrauchten Sachen vor der Mülltonne zu bewahren.
Tipp: In Berlin Kreuzberg gibt es einen Supermarkt, der komplett auf Einwegverpackungen verzichtet. Hier könnt ihr mit euren Tupperboxen einkaufen gehen. Hier erfahrt ihr mehr über Original Unverpackt in Berlin. In München ist ein verpackungsfreier Bio-Supermarkt in Planung.