Fluorid giftig

Im Handel finden sich zahlreiche Produkte, die mit Fluorid angereichert sind, da sich dieses positiv auf unsere Knochen und Zähne auswirken soll. Allerdings finden sich auch immer mehr Produkte, die damit werben fluoridfrei zu sein. Ist Fluorid schädlich oder nicht?

Fluorid: Gift oder essentielles Spurenelement?

Es ist umstritten, ob Fluorid ein für uns notwendiges Spurenelement ist oder nicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meint dazu: „Fluoride may be an essential element for animals and humans. For humans, however, the essentiality has not been demonstrated unequivocally, and no data indicating the minimum nutritional requirement are available.”

Fluorid ist also nicht essentiell. Die WHO stellt aber auch fest, dass Fluorid zwar zur Festigkeit unserer Knochen und Zähne beiträgt, auf der anderen Seite aber hochgiftig ist.

Sicher ist jedoch Folgendes:

  • Fluorid ist für uns nicht lebensnotwendig
  • Fluorid ist hochgiftig
  • Fluorid stärkt Zähne und Knochen
  • Fluorid ist in zahlreichen Lebensmitteln natürlich vorhanden

Wo kommt Fluorid vor?

Fluorid ist ein gasförmiges Element, das aufgrund seiner hohen Reaktionsfreudigkeit nicht ungebunden vorkommt. In der Erde befinden sich etwa 0,3g/kg an Fluorid, was vermutlich der Grund dafür ist, warum praktisch sämtliches Gemüse und Obst Fluorid enthält. Auch in Wasser, vor allem in Meerwasser und Mineralwasser, aber auch im Trinkwasser, kommt Fluorid vor. Die Befürworter von Fluorid in Zahnpasta meinen, unsere Fluorid-Aufnahme über die Ernährung wäre so gering, dass die Zufuhr nicht ausreichen würde, um unsere Zähne und Knochen zu kräftigen. Daher empfiehlt z.B. die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., Fluorid in Tablettenform oder in Zahnpasta zuzuführen.

Wie viel Fluorid ist empfehlenswert bzw. ungiftig?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. gibt eine Empfehlung, wie viel Fluorid Babys, Kinder und Erwachsene pro Tag zu sich nehmen sollten. Worauf sich diese Empfehlung (angemessene Tageszufuhr) stützt, ist unklar, denn wie gesagt, ist Fluorid kein für uns lebenswichtiges Spurenelement wie Vitamin B12 oder andere Vitamine und Mineralien. Anzunehmen ist aber, dass Fluorid in den von der DGE angegebenen Mengen für uns unschädlich ist.

Altermg/Tag 
männlichweiblich
0 bis unter 4 Monate0,250,25
4 bis unter 12 Monate0,50,5
1 bis unter 4 Jahre0,70,7
4 bis 10 Jahre1,11,1
10 bis unter 13 Jahre22
13 bis unter 15 Jahre3,23,2
15 bis unter 19 Jahre3,22,9
ab 19 Jahren3,83,1

Männer sollten pro Tag laut der DGE also etwa 3,8mg Fluorid aufnehmen, Frauen 3,1mg.

Fluorid in Lebensmitteln

Fluorid kommt, wie gesagt, natürlich in der Erde vor und somit in allen Lebensmitteln und Getränken.

LebensmittelFluoridgehalt in mg/100g
Brot0,049
Rotwein0,105
Weißwein0,202
Coca Cola0,049
Kaffee0,125
Schwarztee0,373
Grüntee0,115
Haferbrei, gekocht0,072
Reis, gekocht0,041
Pommes, McDonalds0.115
Krebs0,21
Krabben, in der Dose0,201
Krabben, frittiert0,166
Rindereintopf0,057
Kartoffelbrei mit Soße0,084
Kartoffeln, gekocht0,049

Die komplette Übersicht findet ihr (auf Englisch) hier.

Schon wer einen Liter Tee trinkt, hat die „angemessene Tagesdosis“ von 3,8 bzw. 3,1 mg zu überschritten. Andere Quellen sprechen sogar von deutlich höheren Fluoridgehalten. So fand eine deutsche Studie der Bundesforschungsanstalt für Fischerei aus dem Jahr 2000 einen Fluoridgehalt von bis zu 0,94mg pro 100g in Sardinen in Öl und bis zu 0,71mg pro 100g in Brathering. Die WHO berichtet von bis zu 4mg Fluorid pro 100g frischem Kale und von bis zu 0,3 mg pro 100g in Fisch. Sie erwähnen auch den sehr hohen Fluoridgehalt in Tee.
Und somit kommen wir zu den Getränken, genau genommen Wasser. Trinkwasser hat im Durchschnitt in Deutschland einen Fluoridgehalt von 0,1 bis 0,3 mg pro Liter. Der Grenzwert liegt bei 1,5mg pro Liter. Glücklicherweise(?) wird in Deutschland dem Trinkwasser kein Fluorid zugesetzt. Mineralwasser allerdings hat deutlich mehr Fluorid. 1,5mg pro Liter ist keine Seltenheit und ein renommiertes Mineralwasser hat 2,2mg Fluorid pro Liter! So genanntes Heilwasser kann sogar bis zu 5mg oder mehr Fluorid pro Liter enthalten.

Was passiert, wenn wir zu viel Fluorid zu uns nehmen?

Fluorid wird vom Körper schnell absorbiert und ausschließlich in Knochen und Zähnen angereichert. Das stärkt die Knochen und das Zahnmark, was auf den ersten Blick positiv erscheint. Allerdings trägt das auch dazu bei, dass die Knochen unflexibler und somit anfälliger für Brüche werden. Es gibt zwei Arten von Überdosierung von Fluorid: Eine dauerhafte Überdosierung und eine akute Vergiftung durch plötzliche Überdosierung. Eine Vergiftung tritt vermutlich dann auf, wenn mehr als 5mg pro Kilogramm Körpergewicht zugeführt werden, also 325mg bei einer 65kg schweren Person. Eine derartige Vergiftung, zu der es z.B. durch das Verschlucken von Fluorid-Tabletten oder –Gel kommen kann, führt zu Übelkeit, Krämpfen, Atemstillstand, Hirnversagen und bis hin zum Tod. Eine dauerhafte Überdosierung kann zu chronischer Fluorose führen:

Chronische Fluorose

Eine dauerhafte Überdosierung geschieht dann, wenn über einen längeren Zeitraum mehr als 20mg Fluorid pro Tag aufgenommen werden. Hierfür genügt es schon dauerhaft zu viel Tee und fluoridreiches Mineralwasser zu trinken.
Bei einer dauerhaften Überdosierung von Fluorid kommt es zu einer chronischen Knochenfluorose. Symptome sind:

  • Anfälligkeit für Brüche durch brüchige Knochen
  • versteifte Wirbelsäule
  • versteifte Gelenke
  • Erkrankungen von Gelenken, Knochen und Bändern

Die Ablagerung von Fluorid in Knochen und Zähnen lässt sich nicht rückgängig machen.

Ist Fluorid schädlich oder nicht?

Fluorid ist giftig, aber wie so vieles erst in größeren Mengen für unseren Organismus schädlich. Da es natürlich in Obst und Gemüse vorkommt, kann es von Natur aus in geringen Mengen nicht giftig für uns sein, denn seit Anbeginn der Menschheit haben wir es zu uns genommen. Ob es sinnvoll ist, Produkte mit Fluorid anzureichern, um unsere Fluoridzufuhr zu erhöhen, ist fraglich. Produkte mit extrem hohem Gehalt an Fluorid wie z.B. Mineralwasser sollten Sie nur in Maßen genießen und Fluoridtabletten sind schon vor einiger Zeit in Verruf geraten. Es gibt auch andere, nicht toxische Möglichkeiten, die Knochen und Zähne zu stärken, wie z.B. Kalzium. Durch die Anreicherung von Fluorid werden außerdem einfache Hygienemittel zu einer großen Gefahr für Kinder: Schon eine halbe Zahnpastatube kann für Kinder aufgrund des hohen Fluoridgehalts tödlich enden. Mehr zu Fluorid in Zahnpasta erfahrt ihr hier.